Gimp in 3 Minuten Tutorial | Heute:
Dramatischer Himmel mit Grauverlaufsfilter.
In nur 3 Minuten mit Gimp ein Foto aufpeppen - das ist die Herausforderung für eine neue Tutorial Reihe.
"Eigentlich fotografiere ich nur das Wetter..."
...sagte schon der berühmte Fotograf Anselm Adams. Wenn wir dann nach Hause kommen und uns die JPEGs aus der Kamera anschauen, sind wir dann doch enttäuscht: so dramatisch, wie wir den Himmel gesehen haben, sieht dieser oft gar nicht mehr aus, fad und blass stattdessen. Keine Panik: mit diesem 3-Minuten-Tutorial gelingt der dramatische Auftritt im Handumdrehen.

Dazu brauchen wir nur ein bisschen Gimp und ein Foto, auf dem Himmel mit Wolken zu sehen ist (es geht auch ohne Wolken, aber das ist weitaus weniger dramatisch).
Schritt 1: Bild öffnen
Starte Gimp und drücke
Strg + O. Suche das Bild auf dem Datenträger und bestätige. Schon ist das Bild geöffnet.
Schritt 2: Ebene duplizieren
Das sollte man sich ohnehin angewöhnen, da man so immer einen Vorher-/Nachher Vergleich im Editor erhalten kann. Dazu suchen wir nach dem Ebenen Dialog und klicken auf die Schaltfläche "Ebene duplizieren". Alternativ kann man auch einfach
Strg + Shift + D drücken (D wie Duplizieren)
Schritt 3: Ebenenmodus verändern
Wir haben nun zwei identische Ebenen. Wir verändern den Modus der gerade als Kopie angelegten Ebene auf: "Nachbelichten". Das sieht zwar erstmal ziemlich fies aus, aber wir haben ja noch 2'20''.
Schritt 4: Ebenenmaske anlegen
Mit der rechten Maustaste auf die kopierte Ebene klicken und im Kontextmenü die Aktion "Ebenenmaske hinzufügen" auswählen. Im folgenden Dialog wählt man "Schwarz (Volle Transparenz)". Jetzt ist unser Bild wieder so blass wie vorher. Die letzte Minute läuft.
Schritt 5: Grauverlauf zeichen
Mit dem Verlaufswerkzeug einen Verlauf zeichen. Dabei sicherstellen, dass die Vordergrundfarbe weiss ist und die Hintergrundfarbe schwarz. Mit dem Doppelpfeil bei den Farben lässt sich die Vordergrundfarbe mit der Hintergrundfarbe tauschen, Standardmässig ist dort Schwarz / Weiss statt Weiss / Schwarz.
Zeichne dann mit dem Verlaufswerkzeug eine Linie von oben bis kurz unter den Horizont. Du siehst nun: der Himmel ist schön abgedunkelt, der Rest des Bildes ist erhalten.
Wieso funktioniert das?
Den Grauverlauf haben wir nicht direkt über das Bild gemalt, sondern in eine sogenannte Ebenenmaske: diese reguliert, wie viel von der eigentlichen Ebene sichtbar ist (wie eine Fenster). Je heller der Bereich auf der Ebenenmaske ist, desto kräftiger tritt die eigentliche Ebene in Erscheinung. Schwarze Bereiche der Ebenenenmaske werden verwendet, um Teile der Ebene zu verbergen. Im Grunde wird der Farbwert auf der Ebene also mit dem Helligkeitswert auf der Ebenenmaske verknüpft.
Im ersten Schritt, Duplizieren der Ebene und Setzen des Modus auf "Nachbelichten", wurde das gesamte Bild abgedunkelt. Diesen Effekt haben wir nun durch das partielle Freigeben über die Ebenenmaske gezielt auf den Himmel angewendet, um diesen kräftiger erscheinen zu lassen.
Extratipps
- Natürlich funktioniert das auch prima mit Schwarzweiss Bildern
- Über die Deckkraft der oberen Ebene kann man den Effekt abmildern.
Viel Spaß beim Nachklicken!
Andere Tutorials:
3 Gimp Minuten - Schöne Augen (Augen retuschieren für Portraits)
Klasse. Hätte nicht gedacht das man ein solch dramatischen Effekt mit so wenigen Klicks erzeugen kann. Musste ich gleich mal ausprobieren.
Gimp arbeitet noch immer mit 8-bit Farbtiefe, oder? Ist das nicht ein wenig wenig für gute Drucke?
Gimp arbeitet seit 2012 experimentell mit 16- und 32-Bit Farbtiefe, wird wohl in der nächsten Version kommen
Gruß, Danny
Nachtrag: Im aktuellen Snapshot von der kommenden Version 2.9 ist die 16 Bit Farbtiefe auch schon implementiert. Ich nehme an, die wird nach dem Sommer erscheinen.